ATTiny84 – Chip programmieren bevor er auf der PCB festgelötet wird

Das Ansinnen klingt eigentlich etwas sonderbar, hat man den Chip auf der Platine, steht einem in der Regel ein Prog-Header zur Verfügung, mit dem man seinen Quellcode problemlos auf den Chip bekommt. Dachte ich mir auch so.

Leider machte ich mit Chips vom netten Chinesen eine andere Erfahrung – einmal auf der Leiterplatte liesen sich etwa die Hälfte der gelieferten Chips nicht programmieren. 🙁

Was nun – einfach wieder runter löten, den Nächsten drauf und dann hoffen das der richtig geht? Auch hier gab es bei einigen Nodes mehr als nur eine Zusatzrunde – also musste etwas anderes her. Nun sind die Chips der Bauform SOIC-14 nicht wirklich dazu geeignet, die 6 Kontakte mit Hand anzupinnen und dann mit nicht vorhandenen 3. Hand das Schreiben auf den Chip zu starten.

  1. Versuch – eine Programmierklammer (Deutsche Quelle, Ali)

Einmal die richtigen Kontakte mit Dupontwires angebunden und auf der Seite des Programmieradapters die Kabel in einen 6fach-Adapter gepackt konnte es los gehen.

Die IC’s auf die antistatische Arbeitsplatte gelegt und dann einfach die Klammer von oben (richtig herum!!!) darauf gesetzt- durch die Rillen an den Kontakten funktionierte das schon mal richtig gut.

Kann man so machen, nur die Nummer mit den Dupont-Wire ist eine mächtige Frickelei – das muss doch noch besser gehen!

Also, Variante 2 – Ein Programmierkopf, gefunden bei Ali

Erst mal den Programmierkopf auf ein Breadboard gepackt, mit Dupon-Wires verkabelt und den Diamex-Adapter angesteckt. Nun braucht man nur noch mit der Pinzette den IC richtig rum einlegen und schon kann der Chip programmiert werden.

Ich glaube, ich werde mir den Programmierkopf auf eine Lochrasterplatte löten, die noch einen passenden Header für den Adapter hat und habe damit eine fast perfekte Lösung.

Einlegen des IC’s in den Programmierkopf
und ab gehts, der Sketch wird auf den IC geschrieben

Das Entnehmen des Chips und das Einlegen des Nächsten erspare ich Euch hier, ich glaube das kann sich jeder gut selbst vorstellen. Die Ausschussquote der neuen IC-Lieferung, diesmal von Reichelt lag übrigens bei genau 0% – rechnet man bei dem günstigeren Preis vom Ali die defekten IC’s mit ein – beide Lieferanten nehmen sich preislich nichts. Aber, wenn alle IC’ssofort gehen wird das Basteln wesentlich entspannter!

Ich teste auf Grund der Erfahrungen die Chips jetzt sofort bei Einlagerung – so erspart man sich böse Überraschungen. Und sowohl die Klammer als auch den Programmierkopf habe ich mit auch gleich passend für den ATTiny3216 mit bestellt – der kommt ja demnächst mit dem attno.de in der Version V3.

TinyLoRa Node

+ + + Update 24.05.2020 – Alternativer Programmieradapter und Erweiterung um die Messung der Helligkeit + + +

Der TinyLoRa Node steht aktuell in der Version Zwei unter https://ttgw.de zur Verfügung. Dort finden sich neben den Gerber-Files für die Platinen auch die stl-Files für verschiedene Gehäusevarianten zum selbst Drucken und eine BOM für die Teile.

Dabei ist es gar nicht so viel, was sich am Ende auf der Platine wieder findet. Die Arbeit macht ein AT Tiny 84-Chip und für die Kommunikation ist ein RFM95-Modul zuständig.

Dazu noch zwei Widerstände, zwei Kondensatoren, eine LED und eine Batteriehalterung für eine CR2032-Knopfzelle und eine Antenne – fertig ist die Hardware.

Die Platinen habe ich direkt beim Developer des Nodes bezogen, mit den Gerberfiles kann man diese jedoch auch bei den einschlägigen PCB-Herstellern bestellen.

Dem ganzen Kleinkram gibt es beim Elektronikversand oder dem freundlichen Chinesen – je nach Geschmack und Termindruck. Alle Teile sind im SMD-Format 1206.

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